ZUHAZU - Zustandserfassung und Risikobewertung von Zubringer und Hauptleitungen

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Zubringer- und Hauptleitungen stellen die verletzlichsten Adern unserer Trinkwasserversorgung dar. Aufgrund der Alterung dieser Infrastrukturen ist aktuell in vielen Versorgungsnetzen Österreichs eine Zunahme von Rohrbrüchen und Undichtheiten an diesen wichtigen Infrastrukturen erkennbar. Nach aktuellem Stand der Technik erfolgt eine Zustandsbeurteilung dieser Anlagen vordergründig im Zuge der Reparatur von Rohrbrüchen oder der Wartung von Einbauten und Armaturen. Aufbauend auf diese Schadensdokumentation erfolgt die Planung von Erneuerungsprioritäten. Die ÖVGW Mitteilung W 105 "Schadensstatistik", 2010 stellt eine Grundlage für diese Form der Zustandserhebung dar. In der Mitteilung wird für Zubringerleitungen und Leitungen mit erhöhter Priorität eine erweiterte Zustandsbeurteilung empfohlen. Direkte Inspektionen und sonstige erweiterte Zustandserfassungsverfahren in Trinkwasserleitungen werden bisher, zum einen aus kurzfristigen Kostenüberlegungen und zum anderen durch Mangel an praktikablen Verfahren jedoch nur selten angewandt. Aus Risikobetrachtungen im Zuge von Lebenszykluskostenanalysen ist erkennbar, dass Zubringer- und Hauptleitungen großer Dimensionen aufgrund des erhöhten Rohrbruchrisikos den wirtschaftlich optimalen Rehabilitationszeitpunkt in der Regel früher erreichen, als Versorgungsleitungen, bei denen Schadenshäufungen ein geringeres Risiko darstellen (Kleiner, 2009; Fuchs-Hanusch, 2011). Speziell bei kleineren Versorgern mit oft nur einem Versorgungsstandbein stellen Rohrbrüche an Zubringerleitungen in Hinblick auf die Versorgungssicherheit ein besonderes Risiko dar (Möderl, et al 2008). Für risikobasierte Lebenszykluskostenbetrachtungen sind die Kenntnis des aktuellen Zustandes und die darauf aufbauende Abschätzung des zukünftigen Zustandes eine wesentliche Grundlage. Die im Bereich von Versorgungsleitungen angewendeten Schadensprognosemodelle (Rostum, 2000; Fuchs, 2001; Park, 2002; Kleiner, 2009; Fuchs-Hanusch, 2010 unter vielen) verwenden als eine der maßgeblichen Einfluss-größen die Anzahl der vorangegangenen Schäden an einem Leitungsabschnitt. Daraus können Aussagen zur optimalen Lebensdauer mit ausreichender Genauigkeit abgeleitet werden. Da es bei Zubringer- und Hauptleitungen aufgrund des erhöhten Schadensausmaßes (Versorgungssicherheit, Wasserverluste, Folgekosten) im Lebenszyklus nur zu wenigen Schäden kommen soll, ist es aus heutigem Stand der Wissenschaft sinnvoll Überlegungen anzustellen inwieweit innovative Messverfahren Unterstützung in der Schadensfrüherkennung und Schadensminimierung bieten. Neben der Überprüfung der technischen Einsetzbarkeit sind demnach auch Kosten-Nutzen Betrachtungen vorzunehmen. Es soll somit untersucht werden ob und unter welchen Voraussetzungen durch den vorerst erhöhten Inspektionsaufwand langfristige Einsparungen durch eine Schadensminimierung (Leckage Reparaturkosten --- Rohrbruchbehebungskosten) und eine damit einhergehenden Verlängerungen der Lebensdauer erreicht werden kann. Risikoanalysen von Zubringer und Hauptleitungen aufbauend auf Friedl, et al 2011 und Möderl, et al 2009 werden in die Studie einbezogen und bieten Aufschluss über jende Bereiche im Zubringer- und Hauptleitungsnetz in welchen Versorgungsunterbrechungen und Wasseraustritte am wahrscheinlichsten und von größter Auswirkung sind. Die entwickelten Methoden der Risikobewertung sowie die Durchführbarkeits- und Kosten/Nutzenanalysen von Zustandserfassungen werden am Beispiel der Stadt Wien sowie am Beispiel des Wasserleitungsverbandes nördliches Burgenland umgesetzt.
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/07/1131/12/13

Fingerprint

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