Posse und Lebensbild: Theoreme und Fallstudie zu einer Poetik zweier Theatergattungen im 19. Jahrhundert

Daniel Milkovits

Research output: ThesisMaster's Thesis

Abstract

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den Gattungen Posse und Lebensbild, die auf den Wiener Vorstadtbühnen des 19. Jahrhunderts die dominanten Konzepte darstellten. Diese werden in literaturgeschichtlichen Überblicksdarstellungen, aber selbst in der Forschung teils unzulässigerweise vermengt, zumeist unter dem Terminus des Volksstücks, und häufig werden sie als strenge Gegensätze gesehen.
Die Arbeit möchte diesbezüglich Klarheit schaffen und geht dreiteilig vor: Zunächst werden die wenigen Zeugnisse aus dem 19. Jahrhundert präsentiert, die von einem schriftstellerischen Selbstverständnis bzw. einer poetologischen Reflexion der Gattungen, besonders der Posse, zeugen, woraufhin einige wesentliche und häufig bemühte Paradigmen aus diesem Forschungszusammenhang präsentiert und kritisch beleuchtet werden. Den Kern der Arbeit bildet schließlich eine Fallanalyse von Johann Nestroys Posse Der Unbedeutende (1846) und Friedrich Kaisers Lebensbild Wer wird Amtmann? oder: Des Vaters Grab (1840).
Aus diesen drei Schritten versucht die Arbeit gegen Ende ein Modell zu entwickeln, das das Verhältnis von Posse und Lebensbild weniger als diametralen Gegensatz denn vielmehr als Wechsel- und Zusammenspiel begreift, und bringt dieses Modell mit Überlegungen zum Wiener Vorstadttheaterbetrieb des Untersuchungszeitraums in Verbindung.
Original languageGerman
QualificationMaster of Philosophy
Awarding Institution
  • University of Vienna
Supervisors/Advisors
  • Sonnleitner, Johann, Supervisor, External person
Award date5 Oct 2022
DOIs
Publication statusPublished - 13 Jul 2023

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