G2G - Innovationsachse Graz-Gleisdorf: Entwicklung von Test- und Demonstrationsgebieten im Rahmen von ausgewählten Stadt(teil)entwicklungsvorhaben entlang der Innovationsachse Graz-Gleisdorf mit Fokus auf die Bereiche Energie, integrierte Gebäudetechnologien, smarter Stadtraum, kompakte Siedlungsstruktur, Nutzungsmix - Stadt der kurzen Wege, Generationenwohnen, intermodale Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Michael Malderle, Barbara Hammerl, Hans Schnitzer, Anna Maria Fulterer, Karl Höfler, Kurt Fallast, Marie-Thérèse Fallast, Georg Huber, Michael Eder, Stephan Maier, Ernst Rainer

Publikation: Buch/Bericht/KonferenzbandBericht für AuftraggeberBegutachtung

Abstract

Ausgangssituation/Motivation:
Die prognostizierte dynamische Bevölkerungs‐ und Wirtschaftsentwicklung für den urbanen Agglomerationsraum um Graz (490.000 BewohnerInnen bis 2050) stellt große gesellschaftliche Herausforderungen in Bezug auf Ressourcenverbrauch, Ver‐ und Entsorgungsinfrastruktur, Mobilität oder leistbaren Wohnraum dar. Neben der innerstädtischen Verdichtung müssen daher zukünftig auch Entwicklungsgebiete im Nahbereich der Stadt Graz sowie überregionale Zentren berücksichtigt werden. Das S‐Bahnnetz der Steiermark, das die Landeshauptstadt Graz mit umliegenden Gemeinden und Städten verbindet, beherbergt ein immenses Zukunftspotenzial, welches es zielgerichtet zu heben gilt.

Inhalte und Zielsetzungen:
Ziel des Projekts war die Entwicklung von Test- und Demonstrationsgebieten innerhalb der Innovationsachse Graz-Gleisdorf. Für ausgewählte Entwicklungsvorhaben im Umfeld von S-Bahnknoten wird ein Innovations- und Technologieportfolio mit dem Fokus auf die Bereiche Energie, integrierte Gebäudetechnologien, smarter Stadtraum, kompakte Siedlungsstruktur, Nutzungsmix - Stadt der kurzen Wege, Generationenwohnen, intermodale Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) entwickelt und für die Umsetzung als Test- bzw. Demonstrationsgebiete vorbereitet (Zeithorizont für das Innovations- und Technologieportfolio ist 2019/2020). Die Innovationsachse Graz Gleisdorf soll somit einen wesentlichen und sichtbaren Beitrag zur Entwicklung resilienter urbaner Agglomerationen mit hoher Ressourcen- und Energieeffizienz, verstärkter Nutzung erneuerbarer Energieträger sowie hoher Lebensqualität leisten.

Methodische Vorgehensweise:
Nach den Prinzipien des „Transit oriented development" (nachhaltige Agglomerations-entwicklung) wurden die Gesamtpotenziale ausgewählter Haltestationsumfelder entlang der S-Bahnachse Graz-Gleisdorf interdisziplinär analysiert. Die Entwicklung der Innovations- und Technologieportfolios erfolgte auf Basis von Literatur- und Projektrecherchen sowie in einem offenen, kooperativen Prozess unter Einbindung der relevanten Stakeholder (ExpertInnengespräche, Innovations-Workshops).

Zur Darstellung des Impacts des Portfolios hinsichtlich der Verringerung des Umweltdrucks wurde der Sustainable Process Index (SPI®) eingesetzt, ein ökologisches Bewertungstool aus der Familie des „Ökologischen Fußabdruckes", das mit internationalen Normen zu Lebenszyklus-Analysen kompatibel ist.

Ergebnisse und Ausblick:
Als Ergebnis liegt das gegenständliche Umsetzungskonzept zu den Innovations- und Technologieportfolios an zwei ausgewählten S-Bahnknoten (Murpark Graz und Bahnhof Gleisdorf) vor (Zeithorizont bis 2020 bzw. bis 2030).

Während der einjährigen Projektlaufzeit hat sich gezeigt, dass aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Planungshorizonte der betroffenen politischen Akteure und Unternehmen in beiden ausgewählten Demonstrationsgebieten keine verbindlichen Entscheidungen über Umsetzungsmaßnahmen innerhalb des Zeitrahmens 2019/2020 getroffen werden können. Auch die bisherige Kooperationspraxis zwischen den Akteuren ist noch als eher gering einzustufen, sodass Projektentwicklungen (z.B. Errichtung von Wohnsiedlungen) meist ohne explizite Bezugnahme auf die Potentiale von S-Bahnknoten als Nahverkehrsdrehscheibe erfolgen. Kooperation ist aber nötig, um Innovationsprozesse effizient und effektiv initiieren und potentielle innovative
Maßnahmen umsetzen zu können.

In diesem Sinn konnten mit den eingebundenen Akteuren das Bewusstsein für eine gemeinsame, abgestimmte Vorgehensweise bei Projektentwicklungen geschärft und Stakeholdernetzwerke aufgebaut bzw. intensiviert werden, sodass die nachfolgende schrittweise Umsetzung des Technologie- und Innovationsportfolios wahrscheinlich ist. Dazu braucht es mit Sicherheit weitere Begleitprozesse, die im Rahmen des steirischen Mobilitäts-Innovationslabors „Graz grenzenlos", das im Herbst 2017 starten wird, auch geleistet werden können.
Originalsprachedeutsch
VerlagBundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
AuftraggeberBundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Seitenumfang115
PublikationsstatusVeröffentlicht - Sept. 2017

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