Charakterisierung von thermalen Tiefengrundwässern zur Verhinderung von Ausfällungen und Korrosion bei Geothermieanlagen – Forschungsprojekt NoScale

Edith Haslinger, Johann Emmerich Goldbrunner, Martin Dietzel, Albrecht Leis, Ronny Boch, Ralf Knauss, Dorothee Hippler, Andrea Shirbaz, Heinz Fröschl, Stefan Wyhlidal, Otmar Plank, Marlies Gold, Daniel Elster

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandBeitrag in einem KonferenzbandBegutachtung

Abstract

Betreiber von Hydrogeothermalanlagen sind oft mit Ausfällungen in wasserführenden Teilen ihrer Anlage wie Wärmetauschern und Rohren konfrontiert, wodurch beträchtliche Kosten für Reinigung oder den Einsatz von Inhibitoren anfallen. Im Vorfeld einer geothermischen Nutzung von Thermal-wasseraquiferen sind in der Regel die Auswirkungen der Fluide auf die technischen Anlagen von Hydrogeothermalanlagen nur schwer prognostizierbar. Dies betrifft besonders die Langzeitaus-wirkungen bei der Förderung und Nutzung sowie den Aspekt der Reinjektion der Fluide. In Publi-kationen und Leitfäden für Thermalwassernutzung in Österreich wird zwar betont, dass die hyd-rochemischen Verhältnisse beim Betrieb von geothermischen Anlagen zu überprüfen sind, allerdings fehlen genaue Richtlinien und damit Orientierungshilfe für Betreiber sowie eine wissen-schaftliche Untersuchung zu diesem Thema bis heute nahezu vollständig.
Ziel des Forschungsprojektes NoScale war die Beurteilung von thermalen Tiefengrundwässern in unterschiedlichen geologischen Reservoiren in Österreich und Bayern und daher unterschiedli-cher hydrochemischer Zusammensetzung hinsichtlich ihres Ausfällungs- und Korrosionspotenzi-als bei geothermaler Nutzung. Im Rahmen von parallel durchgeführten chemischen und minera-logischen Laboruntersuchungen wurden einerseits Rückschlüsse über die Auswirkungen von Thermalwasser auf unterschiedliche technische Komponenten von Hydrogeothermalanlagen ge-wonnen und anderseits eine Datengrundlage für die modellhafte Simulation der maßgeblichen hydrochemischen Prozesse erarbeitet. Anschließend wurden auf der Grundlage detaillierter hyd-rochemischer Modellrechnungen mögliche Auswirkungen der Nutzung der Thermalwässer auf die technischen Komponenten der geothermalen Anlagen aufgezeigt.
Die Projektergebnisse soll dazu beitragen, schon im Vorfeld einer geplanten Bohrung mögliche Risiken von Ausfällungen und Korrosionen abschätzen zu können, was zu einem wesentlich ener-gie- und kosteneffizienterem Betrieb führt.
Originalsprachedeutsch
TitelProceedings, German Geothermal Congress DGK 2017 (Munich)
PublikationsstatusVeröffentlicht - 14 Sept. 2017
VeranstaltungDer Geothermiekongress DGK 2017: German Geothermal Congress - BMW Welt, München, Deutschland
Dauer: 12 Sept. 201714 Sept. 2017

Konferenz

KonferenzDer Geothermiekongress DGK 2017
Land/GebietDeutschland
OrtMünchen
Zeitraum12/09/1714/09/17

Fields of Expertise

  • Sustainable Systems

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