Buddhistische Architektur im westlichen Himalaya vom 10. bis 14. Jahrhundert ("Kulturgeschichte des westlichen Himalaya")

Im Bereich der Architektur- und Bauforschung wurden zum Thema der frühen sakralen Bauten bisher wenige umfassende wissenschaftliche Studien unternommen, die zu konkreten Ergebnissen führten. Während auf den Gebieten der Buddhismuskunde und der Kunstgeschichte große Fortschritte erzielt wurden, steht die Architektur- und Bauforschung dieses Kulturkreises, trotz ihrer inhaltlichen und materiellen Verknüpfung mit den anderen Wissenschaftsbereichen, erst am Beginn. Durch die Anwendung zeitgemäßer technischer Verfahren (Photogrammetrie und Gebäudevermessung mittels digitalem Tachymeter) konnte, trotz des großen Aufwandes in der Feldforschung vor Ort und in der Auswertung, eine Genauigkeit in der Dokumentation ermöglicht werden, die erst eine wissenschaftlich fundierte Analyse der Bauwerke und ihres Zustandes zulässt. Aufgrund der akuten Gefährdung vieler betroffener Bauten (zunehmender Tourismus / Klima / Naturkatastrophen / unsachgemäße Restaurierungen etc.) und den immer schwieriger werdenden Begleitumständen der Feldforschung, wurde während des Projektes die Notwendigkeit deutlich, den Bauaufnahmen und der Bauforschung die höchste Priorität zu geben, um möglichst viele der noch bestehenden Sakralbauten vor ihrer drohenden Zerstörung zur Gänze zu dokumentieren und Methoden für ihre Erhaltung zu erarbeiten. Aufbauend auf die erhobenen Daten wurden bis heute (Mai 2006) 242 digitale Pläne von insgesamt 43 Sakralbauten detailliert ausgearbeitet. Über dieses zwei-dimensionale Planmaterial hinaus, wurden partiell drei-dimensionale Modelle und computergestützte Animationen erstellt, die vor allen in Bezug auf Rekonstruktionen und für die Beurteilung unterschiedliche Baualter sehr aussagekräftig sind. Um das erarbeitete Material des Teilprojektes „Buddhist Architecture of the Western Himalaya „ schon während der laufenden Auswertung allen beteiligten Wissenschaftlerinnen zugänglich zu machen, wurde eine umfangreiche Homepage (www.archresearch.tugraz.at) eingerichtet, die laufend erweitert und ergänzt wird. Geplant ist eine Fortführung der Forschung, um das umfangreiche, vorhandene Material auszuwerten, wissenschaftlich zu interpretieren und zu veröffentlichen.