Stadt und Landschaft - Kulturwissenschaftlicher Beitrag zum Ladenburger Kolleg "Mitten am Rand -zur Qualifizierung der Zwischenstadt"

Mit "Zwischenstädten", jenen Zonen aus Gewerbegebieten, Einkaufszentren, Verkehrsflächen, Gärten und Feldern und Siedlungen unterschiedlichster Art, sind Gebiete unklarer Qualität entstanden. Sie erinnern an Städte, sie erinnern an Landschaften und irritieren doch gängige Vorstellungen von beiden. Die Entwicklung dieser Gebiete fordert die Revision alter Stadt- und Urbanitätskonzepte ebenso heraus wie die des Konzepts der (Kultur-)Landschaft. Im kulturwissenschaftlichen Teilprojekt "Stadt und Land" stehen diese Konzepte im Mittelpunkt. Ein Teil des Projekts stellt die Frage, was traditionelle und neuere Konzepte der "Landschaft" zur Qualifizierung zwischenstädtischer Situationen beitragen können. Untersucht wird u.a. die Rolle, die Orte, Gedächtnis und Identität(-skonstrukte) für die heterogene und mobile Bewohnerschaft der Zwischenstadt spielen und spielen können, ein weiterer Schwerpunkt liegt im Entwurf einer Ästhetik der Landschaft für die Zwischenstadt. Ein weiterer Teil des Projekts befasst sich mit Konzepten der Stadt und der Urbanität und setzt sie in Beziehung zur ästhetischen, sozialen, politischen und räumlichen Verfasstheit der Zwischenstadt. Untersucht werden u.a. leitende Stadtvorstellungen in Stadtplanungs- und Gestaltungsprozessen. Ziel ist der Entwurf einer Theorie städtischer Qualitäten in der Zwischenstadt. Beide Zugänge verbinden sich im Versuch einer ästhetische wie politische, soziale und kulturelle Aspekte reflektierenden Kartographie der Zwischenstadt.