Projektdetails
Beschreibung
Im Zuge der weltweiten Bestrebungen zur Energieeinsparung und aktuell der Einführung des Energieausweises für Bestandsobjekte in Österreich ab 2009 kommt der thermischen Ertüchtigung bestehender Bausubstanz besondere Bedeutung zu. Dabei war bislang die Sanierung innerstädtischer, zum Teil denkmalgeschützter Bauwerke durch Außendämmungen mit erheblichem Aufwand verbunden, wenn nicht gar zufolge bereits erreichter Baufluchtlinien, reich strukturierter Fassaden oder schwieriger Eigentumsverhältnisse gänzlich unmöglich.
Innendämmungen bieten die technisch sinnvolle Möglichkeit, den U-Wert bestehender Außenwände um rund 50 – 70 % zu senken und die behaglichkeitsrelevanten inneren Oberflächentemperaturen zu erhöhen. Neben den bereits seit längerem bekannten Ausführungen mit innenliegender Dampfbremse oder dampfdichten Dämmstoffen verfolgen neuere, diffusionsoffene Konstruktionen das Ziel, schädliche Wasserdampfkondensation unter Ausnutzung der hohen Sorptions- und kapillaren Leitfähigkeit des Dämmmaterials zu vermeiden. Neben der baupraktischen Eignung kommt dabei in Zukunft der ökologischen Verträglichkeit der verwendeten Baustoffe besondere Bedeutung zu.
Ziel des Projektes ist neben der grundlegenden Analyse und Weiterentwicklung der für Innendämmungen tendenziell problematischen Bauteilanschlüsse wie Übergänge zu Holzbalkendecken, Zwischenwänden, Fenster- und Türlaibungen, die produktneutrale Beurteilung der Verwendung von ökologisch unbedenklichen Baustoffen.
Die für organische Baumaterialien unter Umständen kritischen Feuchtigkeitsbelastungen werden durch hygrothermische Vor-Ort-Messungen an einem adaptierten Bestandsgebäude über den Zeitraum von jeweils zwei Kondensations- und Austrocknungsperioden erhoben. Die Beurteilung des damit zusammenhängenden Schimmelpilzrisikos erfolgt durch die Entwicklung eines neuartigen molekularbiologischen Monitoring-Verfahrens, welches in der Lage sein wird, etwaigen mikrobiellen Befall nahezu zerstörungsfrei festzustellen.
Weiters sollen die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes hygrothermischer Simulationsberechnungen untersucht werden, um die Auswirkungen zukünftiger Innendämmmaßnahmen ohne aufwändige Messungen abzuschätzen und die Verbreitung dieser anspruchsvollen Maßnahme zur Energieeinsparung zu unterstützen.
Als Ergebnis des Projektes soll ein Katalog möglicher, insbesondere feuchtetechnischer Problempunkte und deren Lösung sowie ein Konzept für den aktiven Wissenstransfer zu Entscheidungsträgern und Ausführenden vorliegen.
Status | Abgeschlossen |
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Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 1/08/09 → 31/07/12 |
Fingerprint
Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.