Nitritbindung in Zement und der Einfluß von Chlorionen

Der Korrosionsschutz der Stahlbewehrung wird durch Chlorionen (zumeist aus Streusalzen wie NaCl oder CaCl2) aufgehoben. Nitrite werden schon seit geraumer Zeit als Korrosionsinhibitoren verwendet. Da nur die in der Porenlösung von Beton frei gelösten Nitritionen inhibierend wirken können, aber nicht im Zement gebundenes Nitrit, ist die Kenntnis des Nitritanteils, der vom Zement gebunden wird und welchen Einfluß Chlorid auf die Nitritbindung hat, von großer praktischer Relevanz. Die Ergebnisse haben gezeigt, daß Nitritionen zu einem gewissen Grad gebunden werden, jedoch weniger stark als Chlorionen. Dies wurde durch Porenlösungsuntersuchungen von Zementsteinproben nachgewiesen, die Nitrit oder Chlorid (zugesetzt als NaNO2 und NaCl) bzw. beide Ionen gleichzeitig enthielten. Bei gleichem Gesamtnitritgehalt enthielt die Porenlösung der Probe, die beide Ionen gleichzeitig enthielt, mehr Nitrit als die, in der nur Nitrit vorhanden war. Überrascht hat, daß Nitritionen im C3A nicht gebunden werden, denn die Nitritkonzentration der Porenlösung von Proben aus einem C3A armen bzw. -freien Zementes war etwa gleich hoch wie die von Proben gleicher Rezeptur und Alters, hergestellt aus einem normalen Portlandzement.