ICEAGE - Modellierung von Eismassenvariationen und zugehörigen Schwerefeldeffekten

Im Rahmen des Projektes ICEAGE wird eine Prozessierungs-Umgebung zur Modellierung von Schnee- und Eismassendicken und deren Veränderungen in der euroasiatischen Arktis, basierend auf einer Kombination terrestischer, satelliteninterferometrischer, altimetrischer und Schwerefelddaten installiert werden. Ein Schwerpunkt soll dabei insbesondere auf die Abschätzung des wissenschaftlichen Beitrages der ESA-Satellitenschwerefeldmission GOCE hinsichtlich regionaler kryosphärischer Modellierung und deren Applikationen gelegt werden. Als Studienregionen sind mehrere große europäische Eisflächen im Bereich der Barent-See, nämlich die große Eiskappe (22.000 km) im Norden von Novaya Zemlya, die Austfonna & Westfonna Eiskappe (8,200 km & 2.600 km) im Nordosten von Svalbard, und die Tyndall & Moscow Eiskappen (1.900 km & 900 km) im Zentrum von Franz Josef Land anvisiert. Im Lichte der Klimadebatte wird die Modellierung der Kryosphäre wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Vorhersage von Eismassenveränderungen der größten europäischen Gletscher liefern, wobei eine verbesserte Kenntnis des Geoids als physikalische Bezugsfläche die Basis für Gletscherkartierung und monitoring darstellt. Aus wissenschaftlicher Sicht sollen innovative Methoden zur kombinierten Auswertung von satelliteninterferometrischen, altimetrischen und Schwerefelddaten entwickelt und angewendet werden, um daraus Gletschermodelle mit bisher nicht erreichter Genauigkeit abzuleiten.